Herbstübung 2015
(ko) Knapp 200 Meter vom Einsatzort für die Herbstübung der Freiwilligen Feuerwehr fließt der Harmersbach, eigentlich eine ideale Voraussetzung für eine Brandbekämpfung. Doch zeigte die Übung am Samstagnachmittag, dass der derzeit extrem niedrige Wasserstand im Ernstfall zum Problem geworden wäre.
Der Hof von Klaus Echle im Roßbach 2 war das Übungsobjekt, in dem auf der Heubühne durch eine Verpuffung Feuer ausbrach, vier spielende Kinder verletzte und in eine lebensgefährliche Situation brachte. Menschenrettung hatte also Priorität für die Rettungskräfte, die per Sirenenalarm an den Unglücksort gerufen wurden, wo das erste Fahrzeug trotz der relativ großen Entfernung von etwa vier Kilometern knapp fünf Minuten später eintraf. Vom Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 aus wurde die erste Leitung gelegt und der Schwelbrand bekämpft, während die vier Atemschutztrupps an den völlig verqualmten Brandherd vordrangen, um drei der eingeschlossenen Opfer aufzuspüren und zu bergen. Sie wurden von Rainer Lehmann eingewiesen, der mit ihnen, unterstützt von Manuel Bleier, stets über Funk in Kontakt blieb. Eines der Kinder hatte sich auf einen Balkon retten können und wurde über eine Schiebeleiter in Sicherheit gebracht und konnte genauere Angaben zum Verbleib seiner Geschwister machen. Ab der Brücke in Höhe des Gasthauses „Schwarzwald-Idyll“ wurde eine ca.350 Meter lange Schlauchleitung über drei Pumpen aufgebaut, die Wasser für drei C- Rohre und ein B-Rohr lieferten. Bei einem Vollbrand jedoch wäre noch ein weiteres C-Rohr notwendig gewesen, sagte Kommandant Dietmar Lehmann bei der Lagebesprechung, doch „mit der Wasserversorgung waren wir heute am Limit.“
Neben den 33 Wehrleuten und acht Mitgliedern der Jugendfeuerwehr waren auch zehn Helfer des DRK-Unter-/Oberharmersbach unter der Leitung von Herbert Schmitz zur Erstversorgung der Verletzten im Einsatz. Angenommen wurden dabei ein offener Armbruch mit Bewusstlosigkeit, ein massiver Schock, Verbrennungen, eine Rauchgasvergiftung, Verdacht auf Schädel-Hirntrauma und Verletzungen der Wirbelsäule. Wie schon in den vergangenen Übungen arbeitete das DRK auch diesmal wieder mit der Feuerwehr reibungslos zusammen. Unter den Zuschauern waren auch Bürgermeister Siegfried Huber und Gemeinderat Hubert Müller, die sich vom gelungenen Ablauf der Übung überzeugen konnten.